Presse - Archiv 1997

Roth-Hilpoltsteiner-Volkszeitung (03.07.1997)

Der Wilson-Gospelchor war bei einem Gottesdienst in der Büchenbacher Kirche zu Gast

"Es muß von Herzen kommen"

Beeindruckende Stimmen mit starker Ausdruckskraft überzeugten - "Dialog" mit Gemeinde.

Büchenbach (ma)- Die Kirchenbesucher der Herz-Jesu-Kirche in Büchenbach sind es schon gewohnt, daß es Überraschungen während der Gottesdienste gibt. Hernoga versteht es, seine Gottesdienste zum Erlebnis werden zu lassen. So auch vor Kurzem.

Zwei Besonderheiten konnten die Kirchenbesucher erleben: Der Auftritt des Wilson Gospel Chors war diesmal unüblich gegenüber seinen bekannten Auftritten, in denen er sein Programm in einem Stück vorträgt. Im Rahmen einer "normalen" Messe wurden diesmal abwechselnd Lieder vom Gospel-Chor und Lieder von der Kirchengemeinde aus dem Gebetbuch gesungen.

Das Besondere am Wilson Gospel Chor ist, daß er sich ausschließlich aus weißen Sängern aus dem Nürnberger Land zusammensetzt. Das war nicht immer so. Entstanden ist der Chor aus der Freundschaft zwischen den amerikanischen und deutschen Soldaten.

Zuerst sangen einige Deutsche mit bei den Gottesdiensten der Amerikaner, die in den Kasernen in Nürnberg, Erlangen und Fürth gehalten wurden. Durch den schrittweisen Abzug der Amerikaner wandelte sich auch das Bild des Chors, der seinen Namen zum Dank an Pastor James A. Wilson angenommen hat.

"Reverend Wilson hat uns viel beigebracht", erklärte die Chordirigentin Angelika Wießmeier. "Wenn man von dem was man singt überzeugt ist, dann muß es aus dem Herzen kommen", sei der Kern seiner Botschaft.

Dies war dann auch beim Gesang der Gospellieder, deren Texte ihren Ursprung in der Bibel haben, zu spüren. Die Texte, die voll vom tiefen Vertrauen zum Schöpfer zeugen, sind emotional vorgetragen das, was den Geist dieser schwarzen Musik ausmacht.

Daß der "weiße" Wilson Gospel Chor mit "Jimmy" Potratz als Vorsänger und an der Orgel es geschafft hat, die Kirchenbesucher zu begeistern, war daran zu sehen, daß es die Kirchenbesucher nicht auf den Bänken hielt und sie teilweise die englischen Texte mitsangen. Als nach eineinhalb Stunden der Chor singend die Kirche verließ, waren nicht nur bei den jungen Gottesdienstbesuchern strahlende Gesichter zu sehen.