Presse - Archiv 1995

Forum, Postbauer-Heng (15.03.1995)

"Oh happy day"

Kirche einmal anders

Zum dritten Mal gastierte der Wilson-Gospel-Choir in der Oberferriedener Marienkirche mit einem anspruchsvollen Repertoire im Rahmen eines Gottesdienstes.

Unter der Leitung von Jimmy Brooks präsentierten die 25 jungen Leute "Klassiker" und weniger Bekanntes, ruhige Stücke und ausgelassene, und jeder Song wurde mit viel Engagement und fröhlicher Ausstrahlung vorgetragen, so dass es keine "Aufwärmphase" gab. Der Funke sprang sofort über auf das vorwiegend junge Publikum.

Besonders positiv wurden die stark rhythmisch geprägten Stücke aufgenommen, bei denen die Zuhörer nicht nur klatschten und sich im Takt mitbewegten, sondern teilweise auch den Refrain mitsangen oder summten.

Da die religiösen Lieder der amerikanischen Schwarzen nicht in erster Linie durch ihre inhaltliche Botschaft überzeugen wollen, sondern vor allem durch ihre Lebensfreude und Emotionalität, wurde es nicht als wesentliches Hindernis empfunden, dass die Songs alle englisch vorgetragen wurden. Trotzdem verlasen die Chormitglieder zwischendurch immer wieder erläuternde Worte zu den jeweiligen Stücken, die die Texte gleichzeitig übersetzten und interpretierten.

Während der erste Teil des Konzerts eher unbekannte Gospels enthielt, folgten nach der Predigt einige "Hits" wie "Swing low, sweet chariot" und "Oh happy day". Besonders gelungen erschien die Interpretation des bekannten "I will follow him". Als der Chor nach fast zwei Stunden singend und klatschend aus der Kirche auszog, hatte sich das Publikum längst von seinen Plätzen erhoben und klatschte und swingte mit.

(GKS)