"Gospel muss aus dem Herzen klingen ..." - Rev. James A. Wilson

Gospeltour 2016 mit Reverend Wilson

Mittwoch, 24. April 2024

Presse - Archiv 2006

Donau Kurier (31.01.2006)

Gottesdienst voller Bewegung

Wilson Gospel Choir zu Besuch in St. Markus / Voll besetzte Kirchenbänke

Ingolstadt (DK) Mal ehrlich: Fallen Ihnen - abgesehen von "Wir sind Papst" - zum Stichwort Kirche manchmal auch "unlebendig", "trist" und "monoton" ein? Den Gemeindemitgliedern der evangelischen St. Markus-Kirche am vergangen Sonntag zumindest nicht, denn lebhaft, freudig und vielfältig gestaltete sich dort der Gottesdienst.

Grund hierfür war der aus dem Landkreis Schwabach angereiste Wilson Gospel Chor, der in Begleitung von Keyboard und Schlagzeug aus einem Gottesdienst beinahe ein Konzert machte. Spätestens seit dem Hollywood-Klassiker "Sister Act" mit Whoopi Goldberg steht Gospel (übersetzt: "Gute Nachricht") mit seinen Einflüssen aus Blues und Jazz für den etwas anderen Ablauf eines Gottesdienstes.

Und so wurde eben weniger gesprochen als fast ausschließlich gesungen. Natürlich fehlten dann auch nicht allseits bekannte Klassiker wie "O Happy Day" und "Amazing Grace", die mit viel Emotion und sichtlicher Freude am Gesang von den knapp 30 - ausschließlich deutschsprachigen- Mitwirkenden musikalisch in Szene gesetzt wurden. Und so griff die Begeisterung rasch auf die Zuhörer und die für den kirchlichen Teil verantwortlichen Pfarrer und Pfarrerin über und animierte trotz besinnlicher Kirchenatmosphäre dazu, die rhythmischen Bewegungen im Gesang mitzumachen und eifrig mitzuklatschen.

Das da eigentlich Amateure sangen, die im Alltag Berufen wie Krankenpfleger, Seelsorger oder gar Gefängniswärter nachkommen, wollte man schließlich nicht mehr glauben, als Chorleiter Jimmy Brooks-Potratz seine Soloparts zum Besten gab und dabei seinen afroamerikanischen Gospel-Kollegen in nichts nachstand. Mit einer Stimme ähnlich der Freddy Mercurys aber auch durch seinen amerikanisch anmutendem Akzent sah man sich von dem gebürtigen Franken zeitweise in eine nordamerikanische Gemeinde versetzt, was nur zu der tollen Stimmung beitrug.

Da es sich beim Gospel ausschließlich um englischsprachige Texte handelt, gab es zudem vor jedem Lied ein kleines inhaltliches Resümee und Interessantes zu der Entsehung des jeweiligen Songs wie zum Beispiel, dass Gospel zur Zeit der Sklaverei in Amerika entstand.

Und so war es trotz der Zeiten, in denen Kirchenbänke leerer werden, nicht verwunderlich, dass St. Markus voll besetzt und jeder bei guter Stimmung war.

Alexander Stephens

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