"Gospel muss aus dem Herzen klingen ..." - Rev. James A. Wilson

Gospeltour 2016 mit Reverend Wilson

Mittwoch, 24. April 2024

Presse - Archiv 2005

Erlanger Nachrichten (25.07.2005)

Gospels als Ausdruck von Freude und Hoffnung

Viertes Open Air in Baiersdorf mit fünf Chören - Stark steigende Zuschauerzahlen - Interaktives Publikum

Das von den Erlanger Nachrichten präsentierte vierte Gospel Open Air in Baiersdorf, das auf der Freianlage des Hauptschulgeländes stattfand, ist die Fortsetzung eines kulturell hochwertigen und sehr erfolgreichen Konzepts. Das baut auf die abwechslungsreiche Vielfältigkeit der verschiedenen Gospel-Chöre der Region auf, die mit "Liedern mit einer atemberaubenden Perspektive", wie es ein Pfarrer ausdrückte, Hoffnung und Freude vermitteln wollen.

Die Besucherzahlen bestätigen das Engagement aller Mitwirkenden: Die Zahl von etwa 400 Zuschauern im Jahre 2001 hatte sich in diesem Jahr nahezu verdreifacht.

Nach Begrüßungsworten des Bürgermeisters bot dann der "Wilson Gospel Chor" aus Mittelfranken unter der Leitung von Jimmy Brooks-Potratz mit seinem schwungvollen, ausdrucksstarken Gesang den ersten Einblick in das kaleidoskopartig facettenreiche, bunte Spektrum des Gospels. In tiefblauen Roben gekleidet, mit einem goldenen Notenschlüssel auf dem Herzen, beeindruckte der Wilson Gospel Chor vor allem durch die voluminösen Stimmen, die die Luft und den blauen Himmel auszufüllen schienen.

Eingefrorene Schlussbilder

Dieser eher traditionellen Stilrichtung folgte "Singing diff'rent" aus Erlangen, deren Namen Programm war. Mit eher untypischen Gospels und einer Ausrichtung auf stark mimische und gestische Ausdrucksmittel wie eingefrorene Schlussbilder und musicalartig choreografierte Inszenierungen betonte dieser Chor unter der Leitung Marco Schneiders den modernen Gospel. Die eigentlich komprimierte Einheit des Klanges wurde hier jedoch im Freien wie die Flugzeugschwaden am Himmel auseinander gezogen und aufgeweitet, und so ergab sich ein nicht immer ganz homogenes, einheitliches Klangbild.

Im Anschluss daran folgte der von Michael Martin geleitete Chor "Reaching Heaven" aus Nürnberg, dessen instrumentale Begleitung durch ein Saxofon erweitert wurde, was die Gospels durch den ausgeglichenen Klang und die harmonische, sanft-jazzige Untermalung bereicherte. Der Chor selbst wirkte dynamisch und engagiert, zeigte großes Stimmvolumen und überzeugende Präsenz. Der Nürnberger Chor hob in den Gospels zudem ganz besonders die stimmungsvolle und emotionale Linie durch genaue und angenehm klar gesungene Soli hervor.

Der vierte von den fünf Gospel-Chören, "Flakes Of Gospel" aus Bamberg, den Lizzy Rumer leitete, schaffte es dann mit "Operator", groovendem Bass, swingendem Rhythmus und ergreifendem Gesang, das Publikum dazu anzuregen, sich zu erheben und enthusiastisch zu klatschen. So waren die in der Pause verteilten, in der Dunkelheit in vielen Farben tanzenden, luminiszierenden Armreife bestens zu sehen. Die Bamberger brachten durch Conga und Synthesizer mal moderate, dann wieder fetzige, sogar exotische, aber immer gefühlvolle Anklänge in die Gospel-Songs ein.

Zu guter Letzt wurde das stimmungsgeladene, lebendige Publikum den Baiersdorfer "Gospel Voices" übergeben, die mit einer Akustikgitarre und Schlagzeug sogar rockige Elemente einfügten und die Zuhörer durch präzise, einmal nachdenkliche, dann wieder aufrüttelnde Klangkaskaden bestens unterhielten.

Das Open Air glich einem großen, gemütlichen Familienfest, einer Gospelgemeinde, in der tanzende Kinder mit ihren Kuscheltieren um die Freiluftbühne herumsprangen, während der Rest der Menge klatschend und singend interaktiv am Konzert teilnahm.

Lisa Koch

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