Presse - Archiv 2001

Donaukurier Ingolstadt (19.01.2001)

"Gospelgesang macht christlichen Glauben lebendig"

Militärseelsorge veranstaltet Gottesdienst mit dem "Wilson-Gospel-Choir"

Ingolstadt (iso), Gospel ist nicht gleich Gospel. Das sagt jedenfalls Jimmy Brooks-Potratz, der am Sonntag, 28. Januar, einen "echten" Gospelgottesdienst um 16 Uhr in der St.-Markus-Kirche an der Münchener Straße organisert unter dem Motto "Oh happy day". Gospel heiße Evangelium, erklärt der Mitarbeiter der evangelischen Militärseelsorge Ingolstadt. Deshalb stehe die Botschaft von Jesus Christus in der Musik im Vordergrund, kurz, prägnant und ohne Floskeln.

"Der Funke soll überspringen", meint Brooks-Potratz. Ein an sich trocken klingender Satz wie "Gott mag dich" werde durch Musik, Singen, Klatschen und Bewegung lebendig und für jeden erfahrbar. Um Chorleiter für Gospel zu werden, hat der er als einer der wenigen Weißen unter den schwarzen Sängern eine traditionelle "Gospelausbildung" absolviert, als Sänger, Musiker und Leiter. Ausgebildet wurde er sowohl beim "Wilson-Gospel-Choir" (vormals Chor der National Baptist Church, US-Army) in Erlangen, dessen Leitung er mittlerweile übernommen hat, als auch in den USA - in den Gospelzentren Oklahoma und Los Angeles.

Nicht nur Showeffekte

Brooks-Potratz sieht die populären Gospelkonzerte, die gerade in der Weihnachtszeit Hochkonjunktur haben und meist ausverkauft sind, sehr kritisch. Dies seien musikalisch zwar perfekt ausgebildete Sängerinnen und Sänger, die aber mehr Wert auf eine gute Show legen würden und statt der Verkündigung lieber Glanz, Glitter und Glamour in den Vordergrund stellten. Dies vor allem, um kommerziell erfolgreich zu sein. "Oh happy day" dagegen werde kein Konzert sein, sondern ein Gottesdienst, dessen Form sich an den traditionellen Gottesdiensten der Baptisten in den USA orientierte, sagt der Chorleiter.

Reverend Willi Ash aus Würzburg wird predigen, auch dies in einem ganz anderen Stil, als evangelisch-lutherische Christen das von ihrem Pfarrer gewohnt seien. Die Predigt wird aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt. Natürlich werden die bekannten Gospelhits wie "Swing low", "Faith", "Oh happy day" und "Go, tell it on the mountains" nicht fehlen, verspricht Brooks-Potratz, der den 37-köpfigen Wilson-Gospel-Choir im Rahmen einer Gottesdienstreihe der evangelischen Militärseelsorge nach Ingolstadt eingeladen hat.